Tod. – War’s das?

Keine Macht der Welt – nicht einmal der scheinbar so mächtige Tod – hat Zugriff auf das Lebenswerk des Menschen.
Alles Positive wie auch alles Negative, das der Mensch in seinem Leben verwirklicht, spricht über ihn und hinterlässt Spuren in seinem Umfeld.

Viktor Frankl stellt Ihnen hier persönlich sein Scheunen-Gleichnis vor. Das Gleichnis ermöglicht Ihnen über den „Tod als Motor des Lebens“ nachzudenken und eine ermutigende Haltung zum Thema „Endlichkeit“ einzunehmen.
WAS HAT DAS MIT MIR ZU TUN?

Was soll über meinen Tod hinaus über mich sprechen?

Welche konkreten Schritte braucht es noch von mir, um das zu erreichen?
Logos-Raum: Sinn-Lehre begreifen > als leidender Mensch > Tod. War´s das?
Tod. War´s das?
GERICHTET ­
GERETTET!
In einem Hospiz wurden aidskranke Jugendliche behandelt, die fast alle aus der Drogenszene kamen und von ihren Familien verstoßen worden sind.
Die Hospizmitarbeiter waren betroffen von der seelischen Not dieser jungen Menschen, deshalb richteten sie eine Ikonenmalwerkstätte ein. Sie fragten die jungen Menschen, ob sie noch eine Ikone malen wollen. Alle wollten dies. Jeder Patient durfte sich eine Holzplatte auswählen, in der Größe, wie er es sich zutraute. Das Motiv durfte jeder selbst aussuchen. Viele der jungen Menschen wählten Landschaften — z.B. aus ihren Heimatdörfern, aus der Kindheit — aus. Des Weiteren konnten sie festlegen, wem sie die Ikone nach ihrem Tod schenken wollen. Es sollte nicht nur ein Kunstwerk sein, sondern es sollte auch ein Werk der Liebe sein. Jeder hat jemanden benannt, dem dann die Ikone gehören sollte (z.B.: dem Vater, der den Sohn nie besuchte. Wenn niemand da war, einem Mitarbeiter des Hospizes). Die jungen Menschen malten mit einer Begeisterung.Manche waren zwischendurch bewusstlos geworden, wachten dann wieder auf und malten weiter. Sie legten ihre ganze Sehnsucht nach einem guten und gelingenden Leben, alles Versäumte, auch den Wunsch nach Erfüllung in dieses Bild. Hier zeigte sich, was am Ende des Lebens noch aufl euchten kann, was sich noch aufgipfeln kann — an der Grenze des Menschenmöglichen.
Die Ikonen der Verstorbenen wurden in einem Gang aufgehängt und so geehrt.

Nach 12 Monaten Modellversuch haben die Mitarbeiter Folgendes beobachtet:
1. Es wird friedlicher gestorben. Die großen Todeskämpfe bleiben aus. Früher haben sich die jungen Menschen oft brüllend und schreiend aufgebäumt.
2. Sie brauchen nur noch 50% Schmerzmittel im Vergleich zu früher. Schmerz wird viel weniger empfunden, weil sie so hingegeben sind, so engagiert sind in dem Malvorgang.
3. In den 12 Monaten ist nicht ein einziger gestorben, bevor er nicht seine Ikone fertig gebracht hat. Letzte Kraftreserven werden mobilisiert, um dieses Werk, das als letzte Aufgabe defi niert wird, noch zu verwirklichen.

Die jungen Menschen haben diese Möglichkeit ergriffen und waren mit ihrer ganzen Kraft dabei, um so noch ein Licht in die Scheune zu bringen.
Elisabeth Lukas
MACHT DER TOD DAS LEBEN SINNLOS?

Keine Macht der Welt
— nicht einmal der scheinbar so mächtige Tod —
hat Zugriff auf dein Lebenswerk, deine Lebensscheune!


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„NICHTS IST IN DER VERGANGENHEIT
UNWIEDERBRINGLICH VERLOREN, SONDERN
ALLES UNVERLIERBAR GEBORGEN.“

VIKTOR E. FRANKL