Adler war 1902 eines von vier Gründungsmitgliedern von Freuds psychoanalytischer Vereinigung gewesen, distanzierte sich aber später und begründete seine Individualpsychologie.

Die Praxisbezogenheit der Adlerianer hinsichtlich sozialer und gesellschaftlicher Aspekte begeisterte den jungen Frankl nach seiner Abwendung von der Psychoanalyse und deckte sich mit seinem Engagement für die unentgeltliche psychologische Betreuung möglichst vieler Menschen.

1926 hält Viktor Frankl beim Internationalen Kongress für Individualpsychologie in Düsseldorf einen Vortrag. In den darauffolgenden Monaten entfernt er sich gedanklich von dieser Psychologie-Richtung aufgrund der reduktionistischen Sichtweise auf den Menschen.

In der Folge schloss Adler 1927 den jungen Frankl aus. Frankl schreibt sein gutes Gespür für soziale und praktische Aspekte unter anderem dem Einfluss der Individualpsychologie zu.